Ulrike Draesner, geboren 1962 in München, studierte Anglistik, Germanistik und Philosophie, 1992 promovierte sie in Germanistischer Mediävistik. Seit 1996 lebt sie in Berlin und Oxford. Draesner stammt aus einer schlesisch-bayerischen Familie. Ihre Kindheit war von der gemischten Herkunft ihrer Eltern bestimmt: Katholizismus und Protestantismus, Bürgertum und Bäuerliches, verschiedene Dialekte und Traditionen überkreuzten sich. Sie publizierte in den vergangenen 20 Jahren fünf Gedichtbände, sechs Romane, mehrere Erzähl- und Essaybände, Hörspiele, Übersetzungen und beteiligte sich an zahlreichen intermedialen Projekten.
Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet und übersetzt. Ulrike Draesner selbst übersetzt aus dem Englischen und Französischen, gibt Schreibworkshops und hält Vorlesungen, unter anderem in Kiel, Birmingham, Bamberg, Wiesbaden, Hildesheim, am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Im Wintersemester 2016/17 hielt sie die Frankfurter Poetikvorlesungen. Seit April 2018 ist Ulrike Draesner Professorin für Deutsche Literatur und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
Auszeichnungen u. a.: Leonce-und-Lena-Förderpreis (1995), Solitude-Förderpreis (1996), Bayerischer Staatsförderpreis für Literatur (1997), Friedrich-Hölderlin-Förderpreis, Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben (2001), Preis der Literaturhäuser (2002), Droste-Preis der Stadt Meersburg (2006), Solothurner Literaturpreis (2010), Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik (2014), Usedomer Literaturpreis (2015), Lyrikpreis Orphil, Nicolas-Born-Preis (2016), Stadtschreiberin von Helsinki, Finnland (2017).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „gedächtnisschleifen“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995
– „Lichtpause“, Roman, Volk & Welt, Berlin 1998
– „Reisen unter den Augenlidern“, Erzählungen, Ritter, Klagenfurt 1999
– „für die nacht geheuerte zellen“, Gedichte, Luchterhand, München 2001
– „Mitgift“, Roman, Luchterhand, München 2002
– „Hot Dogs“, Erzählungen, Luchterhand, München 2004
– „kugelblitz“, Gedichte, Luchterhand, München 2005
– „Spiele“, Roman, Luchterhand, München 2005
– „Zauber im Zoo. Vier Reden von Herkunft und Literatur“, Wallstein, Göttingen 2007
– „Schöne Frauen lesen. Über Ingeborg Bachmann, Annette von Droste-Hülshoff, Friederike Mayröcker, Virginia Woolf u. v. a.“, Essays, Luchterhand, München 2007
– „berührte orte“, Gedichte, Luchterhand, München 2008
– „Vorliebe“, Roman, Luchterhand, München 2010
– „Richtig liegen. Geschichten in Paaren“, Luchterhand, München 2011
– „Heimliche Helden. Über Heinrich von Kleist, James Joyce, Thomas Mann, Gottfried Benn, Karl Valentin u. v. a.“, Luchterhand, München 2013
– „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“, Roman, Luchterhand, München 2014
– „Subsong“, Gedichte, Luchterhand, München 2014
– „Mein Hiddensee“, mare, Hamburg 2015
– „Nibelungen. Heimsuchung“, Gedichte und Prosa, Reclam, Ditzingen 2016
– „Happy Aging. Ulrike Draesner erzählt ihre Wechseljahre“, Hörbuch, supposé, Berlin 2016
– „Grammatik der Gespenster. Frankfurter Poetikvorlesungen“, Reclam, Ditzingen 2018
– „Eine Frau wird älter. Ein Aufbruch“, Penguin, München 2018
– „Kanalschwimmer“, Roman, mare, Hamburg, August 2019