Der 1964 in Passau geborene Klaus Böldl debütierte 1997 mit dem Roman „Studie in Kristallbildung“. Ein kleines Dorf in Grönland, Island und die Färöer, Inseln am Rand der Welt, die Weiten Lapplands: Böldls Romane und Erzählungen sind im hohen Norden angesiedelt, an Sehnsuchtsorten, deren Landschaften der Autor sprachgewaltig beschreibt. Oft sind es Außenseiter, die an entlegenen Orten der Welt zu entfliehen versuchen und auf der Suche nach sich selbst sind – so auch in seinem aktuellsten Roman „Der Atem der Vögel“ (2017). Der Autor übersetzt mittelalterliche isländische Literatur, schrieb ein Handbuch über nordische Mythologie, ist Mitherausgeber einer Neuübersetzung isländischer Sagen und hat eine Professur für mittelalterliche skandinavische Literatur an der Universität Kiel inne.
Auszeichnungen u. a.: Tukan-Preis der Stadt München (1997), Bayerischer Staatsförderpreis für Literatur (2001), Brüder-Grimm-Preis, Hermann-Hesse-Preis (2003), Friedrich-Hebbel-Preis (2013).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Studie in Kristallbildung“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1997
– „Südlich von Abisko“, Erzählung, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2000
– „Die fernen Inseln“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2003
– „Drei Flüsse“, Erzählung, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2006
– „Der nächtliche Lehrer“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2010
– „Isländersagas“, 4 Bände, Hrsg. zus. mit A. Vollmer und J. Zernack, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2011
– „Ritter und Elfen, Liebe und Tod. Nordische Balladen des Mittelalters“, Hrsg. und Übers. zus. mit K. Yngborn, C. H. Beck, München 2011
– „Götter und Mythen des Nordens. Ein Handbuch“, C. H. Beck, München 2013
– „Der Atem der Vögel“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2017