Der 1967 in Schattdorf im Kanton Uri geborene Künstler und Neologist René Gisler lebt und arbeitet in Luzern, wo er als Dozent an der HSLU tätig ist. Bereits während seines Studiums und später als Multimediaproduzent beschäftigte er sich mit subversiven Worterfindungen und ist bis heute ein Anarchist der Sprache geblieben. 2001 erschien sein vielbeachtetes Buch „Der Enzyklop. Ein Wörterbuch“, ein absurdes „B-Fremdwörterbuch“. Es bildete die Basis für viele kommende Arbeiten wie z. B. das Memoryspiel „Fabula Rasa“ oder die „Mindmaps“, eine Serie von absurden Diagrammen. 2007 realisierte Gisler zusammen mit dem Künstler Heini Gut das komplexe Kunst-am-Bau-Werk „Univers“. Ein aus 542 Buchstaben bestehendes Relief an den Fassaden und in den Innenräumen des Schulhauses Turmatt in Stans.
Mit seinen Neologismen verstößt Gisler systematisch gegen orthografische Autoritäten und notiert und publiziert die so gefundenen Worte seit 2006 in seinem Blog „enzyglobe“ (www.enzyglobe.net). Unter dem Pseudonym „phrasardeur“ teilt er seine Worterfindungen mit einer stetig wachsenden Community. Mittlerweile umfasst allein dieses Gemeinschaftswerk um die 17.000 Wörter, welche man (noch) in keinem Duden findet. Der Großteil dieses Wortschatzes hat mit dem „Thesaurus rex“ nun Platz zwischen zwei Buchdeckeln gefunden: Von A wie „Aalarm“ bis Z wie „Zysterne“ sind dort „Gehundseit“, „Flauschangriff“, „Seenerv“, „Versentgelt“ oder „Tippfleher“ und viele andere „sprachiale“ Wortneuschöpfungen verzeichnet, deren Herkunft und Bedeutung René Gisler beim Poetenfest vorstellen wird.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Der Enzyklop. Ein Wörterbuch“, Ed. diá, Berlin 2001
– „Fabula Rasa. Ein multimotives Wort-Legespiel“, Verlag Das fünfte Tier, Stans 2005
– „Thesaurus rex“, Der gesunde Menschenversand, Luzern 2019